HomeFinanzenVon der Idee zum eigenen Beratungsgeschäft: Eine echte Checkliste für den Start

Von der Idee zum eigenen Beratungsgeschäft: Eine echte Checkliste für den Start

Du hast den Entschluss gefasst: Du willst als Berater:in durchstarten. Kein „Vielleicht später“ mehr, keine Ausreden. Jetzt ist der Moment, dein eigenes Ding zu machen – mit Erfahrung, Fachwissen und einer ordentlichen Portion Mut. Aber wo fängt man an? Logo gestalten? Website basteln? Oder doch zuerst zum Finanzamt?

Die Wahrheit: Der Anfang fühlt sich oft eher wie ein riesiges Fragezeichen an als wie ein klarer Plan. Deshalb brauchst du etwas, das dir Sicherheit gibt – nicht den hundertsten Businessplan-Download, sondern eine praxisnahe Orientierung. Eine Art ehrliche business formation checklist for new consultants, die dich nicht mit Fachchinesisch erschlägt, sondern dich Schritt für Schritt begleitet.


1. Was bietest du wirklich an?

Bevor du dich überhaupt mit Formularen oder Gewerbeanmeldungen beschäftigst: Wofür stehst du? Was ist dein Ding? Und für wen?

Klingt simpel, ist aber der Kern deines Geschäfts. Denn „Ich biete Beratung an“ sagt wenig. „Ich unterstütze IT-Firmen dabei, interne Prozesse zu optimieren und dadurch Zeit zu sparen“ – das ist greifbar.

Mach’s konkret. Schreib dir in klaren Sätzen auf:

  • Wer ist deine Zielgruppe?
  • Welches Problem löst du?
  • Was unterscheidet dich von anderen?

Klarheit ist nicht nur für andere wichtig, sondern vor allem für dich selbst.


2. Rechtsform & Anmeldung – bürokratisch, aber machbar

Jetzt wird’s offiziell. Du musst dich entscheiden, ob du als Einzelunternehmer:in startest (was die Regel ist) oder direkt eine GmbH o. Ä. gründest. Für die meisten Berater:innen genügt anfangs ein Einzelunternehmen.

Das bedeutet:

  • Beim Gewerbeamt anmelden (bei „freien Berufen“ ggf. nur beim Finanzamt)
  • Steuernummer beantragen
  • Fragebogen zur steuerlichen Erfassung ausfüllen

Klingt trocken? Ist es auch. Aber einmal durch und du hast’s erledigt. Und: Lass dich nicht verrückt machen. Fehler lassen sich oft korrigieren – Hauptsache, du fängst an.


3. Versicherungen: Unsexy, aber notwendig

Auch wenn’s nicht gerade der spannendste Teil ist – es ist wichtig. Als selbstständige:r Berater:in trägst du Verantwortung. Und manchmal eben auch das Risiko.

Du solltest prüfen, ob du folgende Versicherungen brauchst:

  • Berufshaftpflicht (z. B. bei Beratungsfehlern)
  • Betriebshaftpflicht
  • Krankenversicherung (privat oder freiwillig gesetzlich)
  • ggf. Rechtsschutzversicherung

Denk dran: Es geht nicht darum, dich abzusichern, weil du was falsch machst – sondern falls mal was passiert. Das gibt dir im Alltag Ruhe.


4. Finanzen und Buchhaltung: Dein Geld verdient Aufmerksamkeit

Es ist verlockend, einfach mal loszulegen – aber ein bisschen Struktur bei den Finanzen schadet nicht. Und nein, du brauchst kein BWL-Studium dafür.

Was du tun solltest:

  • Ein Geschäftskonto einrichten (saubere Trennung von privat/beruflich)
  • Belege sammeln (auch digitale Tools wie sevDesk oder Lexoffice helfen)
  • USt? Ja oder nein? Lass dich beraten
  • Rücklagen bilden – für Steuern, Durststrecken, Weiterbildung

Tipp: Wenn du von Anfang an einen groben Finanzplan machst, fühlst du dich viel sicherer. Niemand verlangt Perfektion – aber Überblick ist Gold wert.


5. Sichtbarkeit: Du musst nicht schreien, aber gehört werden

Jetzt kommt der kreative Teil. Deine Marke, dein Außenauftritt. Hier kannst du zeigen, wer du bist. Kein Hochglanz-Markenauftritt nötig – Authentizität wirkt mehr als jede Marketingformel.

Überleg dir:

  • Wie möchtest du wirken? (seriös, frisch, persönlich, mutig…?)
  • Brauchst du eine Website? (Tipp: Eine einfache Onepager-Seite reicht oft)
  • Wo sind deine Wunschkunden unterwegs? (LinkedIn, XING, lokale Netzwerke, Branchenevents…)

Zeig dich. Auch wenn’s anfangs ungewohnt ist. Du wirst sehen: Je öfter du dich präsentierst, desto leichter wird es. Und mit der Zeit wirst du genau die Leute anziehen, die zu dir passen.


6. Netzwerken & Referenzen: Beziehungen statt nur Reichweite

Erfolg als Berater:in lebt von Vertrauen. Und Vertrauen entsteht oft durch persönliche Kontakte. Egal ob online oder offline – bau dir ein Netzwerk auf.

Das kann bedeuten:

  • Alte Kolleg:innen informieren
  • Bei Veranstaltungen teilnehmen
  • LinkedIn-Artikel schreiben
  • Mit anderen Selbstständigen austauschen

Manchmal kommt der erste Auftrag aus einer ganz unerwarteten Ecke. Und manchmal dauert’s ein bisschen. Aber jede Begegnung kann der Anfang von etwas Großem sein.


7. Angebote schnüren & Preise festlegen

Jetzt kommt der Punkt, bei dem viele ins Schwitzen kommen: Was darf meine Leistung kosten?

Fang einfach an. Recherchiere, was andere in deinem Bereich nehmen. Kalkuliere, was du brauchst, um gut davon leben zu können. Und dann: steh zu deinem Preis.

Deine Angebote sollten klar, verständlich und kundenorientiert formuliert sein. Was bekommt der Kunde genau? Was ist der Nutzen? Was ist der Rahmen (Zeit, Umfang, Format)?

Und denk dran: Du kannst (und darfst!) später anpassen.


Zum Abschluss: Trau dich, unperfekt zu starten

Niemand hat alles perfekt im Griff, wenn er oder sie sich selbstständig macht. Und das ist völlig okay. Was zählt, ist, dass du den Mut hast, loszugehen. Mit allen Zweifeln, Fragen, Unsicherheiten.Diese business formation checklist for new consultants soll dir helfen, den Überblick zu behalten – aber sie ersetzt nicht deinen Instinkt. Du wirst spüren, wann es richtig ist. Und du wirst wachsen – mit jedem Schritt.

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